Zurück nach Tokyo

Die letzte beiden Tage verbrachten wir in Aizuwakamatsu in einem Airbnb, ehe es zurück nach Tokyo gehen sollte. Wir checkten erst spät am Abend (nach einem langen Weg von der Station) ein, sodass wir an dem Tag nicht mehr viel machten. Glücklicherweise gab es einen Supermarkt in der Nähe, wo wir uns Abendessen kaufen konnten.

Richtig gemütlich war es dort.

Den nächsten Tag nutzten wir für einen Tagesausflug in ein historisches Dort (大内宿 ôuchi-juku). Um dorthin zu kommen, mussten wir zunächst eine Weile mit dem Zug fahren (also wieder zur Station laufen :P) und dann in einen Bus umsteigen, der nur ein paar wenige Male am Tag fuhr. Es war nicht einfach, das abzupassen, weshalb wir sehr früh losfuhren und dann beim Warten auf den Bus frühstückten. Zum Glück gab es einen Konbini in der Nähe und ein Wartehäuschen, das seeehr warm war (so richtig mit Feuerchen und darüber hängendem Kessel!). Dort verbrachten wir die Wartezeit, ehe der Bus uns und andere Wartende abholte.

In Ôuchi-juku angekommen, bemerkten wir sofort, dass überall Schnee lag (hurra!). Es war auch sehr kalt und nicht ganz so voll. Ich fühlte mich sofort an Shirakawa-go erinnert (wieso besuche ich diese historischen Orte eigentlich immer im Winter?). Insgesamt waren jedoch weniger Leute unterwegs, was ich sehr begrüßte.

Nach unserer Ankunft erkundeten wir zunächst die Gegend, gingen durch den Ort, schauten uns Geschäfte an und entdeckten etwas außerhalb einen Schrein, an dem niemand war. Der Weg dorthin führte an Feldern vorbei, die unter Schnee vergraben waren, sodass wir einfach eine ganze Weile durch das weiße Nichts laufen mussten.

Und das war mein Mittagessen. Schmeckte sehr gut!

Nach einigen Stunden des Herumwanderns waren wir hungrig und suchten ein Soba-Geschäft auf. Auch hier saß man auf Tatami und konnte kostenlos leckeren Tee schlürfen. Ich bestellte das einzige Gericht ohne Fisch, was eine Art Nudelsuppe mit Pilzen war, zu der es auch Unmengen an kleinen Schälchen mit Gemüse drin gab. Nom!

Wir zahlten nacheinander und während ich draußen wartete, fielen mir die langen Eiszapfen auf. Ich spielte an einem herum und brach ihn dabei versehentlich ab… Das Ding war länger als mein Unterarm und ich möchte nicht unter so einem stehen, wenn es abbricht und herabfällt.

Man beachte auch die Eiszapfen im Hintergrund. Und: Bitte nicht nachmachen^^

Gestärkt durch das Mittagessen gingen wir auch zu einer Anhöhe an einem Ende des Dörfchens und stiegen die Treppen hinauf. Von oben hatte man einen schönen Ausblick auf das Dort im Schnee. War echt toll! Wir schossen einige Fotos und machten uns dann wieder an den Abstieg, da es Zeit wurde, zurückzufahren. An der Bushaltestelle warteten etliche Menschen (wo kamen die denn alle her?), sodass wir in den ersten Bus gar nicht hineinkamen. Glücklicherweise kam kurze Zeit darauf noch ein zweiter, der uns zurück zur Bahnstation brachte. Ich glaube, Ôuchi-juku war auch ein kleines Highlight für mich 🙂

Wir warteten wieder und aßen dabei Taiyaki (eine Art Waffel in Form eines Fischs, gefüllt mir süßer Paste oder Apfelmus), dann namen wir den Zug zurück nach Aizuwakamatsu. Es war auch noch gar nicht so spät; da wir früh losgefahren waren, war es erst Nachmittag, als wir zurückkamen. Daher beschlossen wir, uns Aizuwakamatsu selbst noch anzuschauen.

Viel gab es nicht, da es einfach nur eine Stadt ist, aber zumindest das Schloss wollten wir uns ansehen. Blöderweise regnete es, weshalb wir auch viel Zeit in einem Café verbrachten. Da Winter war, war der Park um das Schloss herum auch eher kahl, aber dennoch liefen wir eine Weile herum, sahen uns das Schloss von Außen an und machten uns erst auf den Rückweg, als es dunkel wurde. Zurück im Airbnb ruhten wir uns ein Weilchen aus und gingen dann noch einmal heraus, da wir nicht schon wieder Abendessen vom Supermarkt wollten. Wir fanden einen Mini-Laden gleich um die Ecke, der einem alten Mann gehörte. Wir waren die einzigen Gäste und erwarteten nicht viel, aber nicht nur war das Essen unglaublich lecker, nein, die Portionen waren auch riesig und er war auch für einen Plausch zu haben (das übliche „Wo kommt ihr denn her?“ und „Wie gefällt euch Aizu?“).

Es war echt viel Essen. Unter dem hölzernen Deckel ist eine Schüssel Reis.

Wir bedankten uns für das köstliche Essen (es war so lecker, dass ich ein schlechtes Gewissen hätte, nicht alles zu schaffen, aber die Portion war echt groß…) und gingen dann zurück in das Airbnb. Wir spielten noch ein paar Stunden Black Stories, obwohl wir super müde waren, aber es war der letzte Abend der Reise und keiner wollte so recht schlafen gehen.

Am nächsten Morgen checkten wir also früh aus und liefen zur Bahn, von wo aus es mit mehreren Zwischenhalten zurück nach Tokyo ging. Es war eine tolle Reise und ich war überrascht, wie gut alles geklappt hat! Auf jeden Fall denke ich gerne daran zurück. Einen Tag hatten wir noch frei, dann waren wieder Arbeit und Alltag angesagt…

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert