Rund um Kansai

Die Frühjahrsferien sind fast vorbei, ab nächster Woche geht der Ernst des Lebens (= Uni) wieder los und ich habe es tatsächlich geschafft, meinen Stundenplan so zu legen, dass ich nur dienstags, mittwochs und donnerstags zur Uni muss. Das heißt vier Tage Wochenende und hoffentlich genug Zeit zum Reisen und Chillen  Lernen für den JLPT, für den ich mich kürzlich erst angemeldet habe und der am 1. Juli stattfindet *wein*

Hinter mir liegen rund anderthalb Monate Ferien, und während ich den Februar schon abgehakt habe, bleibt noch der gaaanze März (und Anfang April) übrig. Die Kirschblüten sind auch bereits verblüht, und wenn ich nicht langsam mal in die Pötte komme hier, läuft der Blog noch bis 2020, ehe ich mal aufgeholt habe.

Wie praktisch, dass ich im März recht viel auch in Kansai unterwegs war sowie allgemein an Orten, die ich bereits schon einmal besucht habe. Dann kann ich vielleicht ein wenig in den Schnelldurchlauf starten und mehr Bilder als Text posten. Okay? Okay.

Nachdem Steffi Ende Februar abgereist war, bekam ich gleich neuen Besuch: Inan aus Deutschland wollte sich auch Japan anschauen und das einen ganzen Monat lang, und dafür wurde ich gebeten, ihm das Land ein wenig zeigen. Aye-aye!

Der erste Halt war dabei Kyoto, was mir nur recht war, denn Kyoto bietet sich aufgrund seiner zentralen Lage wundervoll dafür an, auch andere Orte zu besuchen – ganz abgesehen davon, dass es in Kyoto selbst auch mehr als genug zu entdecken gab.

Ob dieser Herr jeden Tag vorbeikam, um die Katzen zu füttern?

So besuchten wir den Ginkakuji (Silberner Pavillon), den Kinkakuji (Goldener Pavillon) – welcher sich näher an meiner Wohnung befindet als angenommen -, den Fushimi Inari (ein absolutes Muss in Kyoto), wo wir dann auch noch einen alten Mann trafen, der Katzen fütterte. Eine der Katzen hatte große Ähnlichkeit mit den beiden, die ich vor drei Jahren bereits angetroffen hatte. Ob sie verwandt sind…?

Auch ein Besuch stand an beim Kyoto Tower, den ich bis dahin nur von Außen betrachtet hatte. Mit einer Höhe von rund 130 Metern ist er auch wesentlich weniger beeindruckend als der Tokyo Skytree, bietet aber dennoch einen schönen Ausblick über das wundervolle Kyoto.

Ebenfalls einen Besuch wert war Uji, nicht, weil ich dort einmal gewohnt habe, sondern weil ich ja immer noch den Byôdô-in ohne Regen sehen wollte. Und wir hatten Glück: Das Wetter mache mit und wieder einmal war ich überwältigt von dem beeindruckenden Anblick, den der Tempel bot. Kein Wunder, dass er sogar auf der 10-Yen-Münze abgebildet ist!

Der Eingang zum Aquarium von Osaka.

Wir machten auch Ausflüge nach Osaka, wo wir unter anderem den Hafen ansahen und ins Aquarium gingen – zuletzt war ich im Churaumi-Aquarium in Okinawa gewesen, das war 2015 während einer Exkursion mit den Germanistik-Studenten der Ryûdai. Während das Churaumi-Aquarium das zweitgrößte der Welt ist, zählt das Kaiyûkan in Osaka nur als „eines der größten“ (was auch immer das heißen mag). Beeindruckend ist es dennoch mit seinen vielen riesigen Becken, die allerlei Meeresbewohner beheimaten.

Was mich besonders beeindruckt hat, war jedoch Kôbe: Auch wenn ich Ende vergangenen Jahres schon dort gewesen bin, so hatte ich ja nicht die Zeit, alles anzuschauen, was ich diesmal nachholen wollte.

Man kann den Schaden, den das Erdbeben hinterlassen hat, nur erahnen.

In Hafennähe gibt es einen Erinnerungspark an das Große Erdbeben 1995, das große Teile der Stadt zerstörte und viele Menschenleben forderte. Kansai wird relativ selten von Erdbeben erschüttert, umso weniger vorbereitet waren die Menschen daher auf ein so starkes Beben (7,2). Im Park in Kôbe gab es einen Abschnitt, der nicht neu aufgerichtet wurde, sondern genau so belassen wie direkt nach dem Beben. Die schiefen Laternen und der aufgebrochene Boden waren sehr beeindruckend und haben einmal mehr verdeutlicht, was für Schäden so ein Erdbeben anrichten kann. Das bereitet mir immer ein merkwürdiges Gefühl und eine leichte Gänsehaut.

Das schöne Schloss Himeji.

Ansonsten gab es noch einen Ausflug nach Himeji. Zwar nicht mehr Kansai, aber immer noch gut erreichbar mit dem Zug. Wir sahen uns einmal das Schloss an und gingen sogar hinein – ich war ja schon einmal dort gewesen, konnte aufgrund von Restaurierungsarbeiten jedoch leider nicht in das Schloss hineingehen. Aber macht nichts, so hatte ich einen Grund mehr, noch einmal nach Himeji zu fahren. Das Schloss Himeji ist das wohl berühmteste Schloss unter den Schlössern Japans. Es ist riesengroß und strahlend weiß. Das Innere war weniger pompös, da leer, aber immerhin gab es viele viele Treppen, wo man sich wunderbar den Kopf stoßen konnte, und von oben einen schönen Ausblick auf die Stadt.
Nach dem Schloss besuchten wir noch einen Garten in der Nähe, der ebenfalls sehr schön anzusehen war. Japanische Gärten sind ja immer ziemlich schön, und wenn sie zu einem Schloss gehören, umso besser!

Nach der Kansai-Reise mit Schwenk nach Himeji ging es kurz zurück nach Kyoto und danach wieder nach Tokyo, denn bei einer Japanreise darf die Hauptstadt natürlich auch nicht fehlen! Da ich in Tokyo aber eigentlich schon alles Wichtige (mehrfach) abgeklappert habe, werde ich darauf vermutlich nicht groß eingehen und lieber was zum Fuji erzählen, dem wir nämlich auch einen Besuch abgestattet haben 🙂

Tadaima

Nach einer kleineren Pause geht es dann auch weiter mit Okinawa, der sonnigsten, südlichsten und nun einmal schönsten Präfektur Japans 🙂

Das Beste war, dass es im Februar noch nicht so heiß, sondern „nur“ warm bei vielleicht 20 Grad ist. Sehr angenehm, wenn überall sonst noch Winter herrscht, aber auch nicht zu heiß. Gerade richtig also!

Ich bin immer wieder beeindruckt, wie schön das Meer vor Okinawa ist.

Mein Flug ging ziemlich früh, dementsprechend kam ich gegen Mittag dann auch schon in Naha, Okinawas Präfekturhauptstadt, an und machte mich nach einem schnellen Mittagessen (Sandwiches!) dann auch gleich auf in Richtung Hostel, das diesmal an einem Ende der Kokusai-dôri (der laaangen Straße) lag, in deren Umgebung ich mich ja schon recht gut auskenne und wo ich auch gleich den Rest des Tages verbrachte, durch die Läden schlenderte, Fotos machte und schaute, was sich so alles in den zwei Jahren verändert hatte (was – bis auf ein geschlossenes Kaufhaus – gar nicht so viel war – in Okinawa steht die Zeit nun einmal fast still!). War das bis hierhin nur ein Satz? Oje.

Am folgenden Tag traf ich mich dann mit Yuriko, meiner Tandempartnerin von damals, zum Mittagessen, und wir quatschten und plauderten eine ganze Weile, da es doch viel zu erzählen gab. Anschließend spazierten wir noch ein wenig durch die Straßen (und das Pokémon-Center) und am Abend kamen noch ihre Eltern dazu, da ihre Mutter mich auch gerne wiedersehen wollte. Sie freuten sich sehr über den taiwanischen Ananaskuchen, den ich mitgebracht hatte. Für mich hatten sie eine süße Teedose mit Katzenmotiv, für welche ich mich selbstverständlich auch bedankte. Dann luden sie mich noch zum Abendessen in einer Okinawa-Bar ein, also mit lecker okinawanischen Essen und was so dazu gehört. Es war richtig lecker und sehr schön, ein wenig die Erinnerungen aufleben zu lassen. Ich traf Yuriko noch einmal ein paar Tage später, wo wir zusammen in ein Katzencafé gingen und zum Friseur, da ich mir unbedingt die Haare schneiden lassen musste.

Ich konnte noch einige weitere Leute treffen, unter anderem Yasuha, welche ein Jahr in Düsseldorf studiert hatte, sowie Mutsumi aus dem eisa-Club, die mittlerweile fertig mit dem Studium ist und am Flughafen Naha arbeitet. Leider schaffte ich es nicht mehr, den Rest des Clubs zu treffen, aber ich versprach, im Sommer noch einmal wiederzukommen und dann würden wir uns alle noch einmal wiedersehen.

Beim Seifa-Utaki. Dieser Ort wird schon lange als heilige Stätte verehrt. Die Touristen wollen eigentlich nur die schöne Natur bewundern.

Ansonsten unternahm ich noch ein paar größere und kleinere Ausflüge alleine, so zum Beispiel zum Seifa-Utaki, einem kleinen Ort in der Nähe von Nanjo auf Okinawa, der von den Bewohnern als heiliger Ort verehrt wird. Gefühlt fuhr nur einmal alle zwei Stunden ein Bus dorthin, was auf dem Hinweg kein Problem war, auf dem Rückweg aber bedeutete, dass ich (da ich den Bus natürlich auch nur um wenige Minuten verpasst hatte – ich konnte die Haltestelle nicht finden!) eine ganze Weile zu Fuß herumlief, ehe ich den nächsten Bus nehmen konnte.

Dennoch war es richtig interessant, sich diesen Ort anzusehen. Es war natürlich wieder schön viel Natur mit Wäldern (aber auch Strand) und natürlich ein paar (chinesischen) Touristen.

Auf dem Rückweg kaufte ich mir bei einem Straßenhändler noch ein kleines Bildchen, das er aus Sand gemacht hatte und auf dem eine Hibiskus-Blüte abgebildet ist, die Blume Okinawas. Mit ihm plauderte ich dann auch noch ein bisschen über Okinawa, meine Zeit dort, Japan im Allgemeinen und machte mich dann auf den Rückweg – wie schon erwähnt zunächst zu Fuß, da mein nächster Bus erst nach zwei Stunden fuhr. So lief ich über eine Straße an der Küste entlang bis hin zu einer verschlafenen kleinen Ortschaft, in der ich kaum einen Menschen sah und nahm von dort den Bus, der mich zurück nach Naha brachte, wo das Leben tobt.

Ein weiteres Highlight für mich war, dass ich auch meine nette Klassenlehrerin, ihren Lebensgefährten sowie einen ehemaligen Kommilitonen, der mittlerweile in Okinawa lebt, wiedertreffen konnte. Wir hatten viel zu reden und zu berichten, sie fragte mich, wie mir Kyoto so gefiel (da sie selbst auch aus Kyoto kommt) und wie die Uni so ist. Dann redeten wir auch über das Studium auf Okinawa, was sich so geändert hatte und die Ryûkyû-Uni an sich. Es war ein sehr schöner Abend und ich freue mich sehr, dass ich sie wiedertreffen konnte, und will versuchen, vor meiner Rückkehr noch mindestens einmal nach Okinawa zu fliegen, damit ich sie alle wiedersehen kann. Besonders den eisa-Club möchte ich gerne wiedersehen; Mutsumi und ich hatten sogar überlegt, mit allen einen kleinen Ausflug in den Norden der Insel zu machen – mal schauen, ob es klappt!

Die Kokusai-dôri, wie sie leibt und lebt.

Allgemein fand ich sehr schön, wieder einmal auf Okinawa zu sein – ich fühle mich dort immer so schön entspannt und heimisch. Es gibt keine Hektik, da jeder seinem eigenen Tempo folgt, und es kann unheimlich schön sein, abends bei angenehmen Temperaturen einfach durch die Straßen zu schlendern und Straßenmusikern zuzuhören, die ihre Künste zum Besten geben. Die Bewohner Okinawas sind unheimlich nett und auch hilfsbereit, es ist so einfach, ins Gespräch zu kommen und das wird wohl auch immer ein Grund dafür sein, weshalb ich Okinawa so gerne mag und immer wieder dorthin zurückkehren werde – auch wenn ich manchmal schon fast melancholisch werde, wenn ich an die Uni denke oder an einem Ort vorbeikomme, wo ich vor all der Zeit schon einmal war.

Nach einer Woche ging es dann auch schon wieder zurück für mich, zurück nach Kyoto, wo mich dann auch Steffi kurz besuchen kam. Sie hatte ein Jahr lang Working Holiday in Japan gemacht und flog nun wieder zurück. Ich hatte sie vergangenes Jahr im September in Tokyo getroffen und es war schön, sich noch einmal wiederzusehen. Wir unternahmen unter anderem einen Ausflug zum Fushimi-Inari-Schrein (der mit den vielen Toren) und nach Kurama im Norden von Kyoto. Allgemein gab es noch viele Ausflüge und Reisen, schließlich waren die Semesterferien noch lange nicht vorbei, aber darauf gehe ich dann in einem späteren Beitrag ein 😉

Taiwan Part II – Ab in den Süden

Wie im vergangenen Beitrag berichtet, ging es am Freitag in Richtung Süden. Für den Hinweg hatten wir uns für den Schnellzug entschieden, da das nun einmal, naja, schneller geht. Da Taiwan nicht besonders groß ist, dauerte die Fahrt auch nur knapp zwei Stunden (die ich größtenteils schlafend verbrachte), und ab Takao nahmen wir dann noch einen Bus, der uns bis nach Hengchun ganz im Süden Taiwans brachte.

Dort angekommen, dachte ich erst, ich sei im Sommer angekommen – strahlender Sonnenschein und 25 Grad. Kaum zu glauben, dass noch Februar war. Normalerweise bin ich kein Sommermensch, aber zumindest für den Moment war ich froh, der eisigen Kälte Kyotos entkommen zu sein und freute mich über die angenehme Temperatur.

Nicht weit von der Bushaltestelle war auch unser Hostel entfernt, in dem wir eincheckten und unsere Sachen abstellten. Schön fand ich auch, dass in dem Hostel offenbar drei (zumindest habe ich während des gesamten Aufenthalts nicht mehr als drei verschiedene gesehen) Katzen wohnten. Die waren zwar nicht besonders interessiert an uns, aber toll fand ich es trotzdem.

Wer lesen kann…

Noch am ersten Tag machten wir uns auf, die Gegend zu erkunden, die alten Stadttore anzuschauen und nebenbei ganz vielen Katzen auf der Straße zu begegnen, die wir streichelten. Gegen Nachmittag machten wir uns auf zu einer Stelle, an der wohl durch irgendwelche Löcher im Boden Gas austrat, das brannte. Jedenfalls waren drei Steinhäufchen zu sehen, in deren Mitte jeweils eine kleine Flamme brannte. An sich fand ich das ziemlich interessant, aber ich war sehr genervt von den vielen Touristen drumherum, die die nicht gerade wenigen Schilder ignorierten, man sollte nicht in den abgegrenzten Bereich gehen, ebenso wenig wie das große Schild am Eingang, man möge bitte kein Essen dort grillen oder Feuerwerke zünden – und ja, beides wurde nicht gerade wenig gemacht. Ich war ziemlich enttäuscht, dass gefühlt 80% der Besucher nichts Besseres anzufangen wussten, als Popcorn und Eier zu kochen. Haben die keine Kochmöglichkeiten daheim? Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass es dadurch ziemlich unmöglich war, ein gescheites Foto oder sogar ein kleines Video zu machen, da die Sicht auf die Flammen dermaßen eingeschränkt war.

Ziemlich genervt machten wir uns später wieder auf den Heimweg, da es bereits dunkel war, und aßen noch ein wenig zu Abend. Ich hatte eine Pizza, die wirklich gut schmeckte (erste richtige Pizza seit langem, fürchte ich) und danach kauften wir uns an einem Straßenstand, von denen es ja nicht gerade wenig gibt in Taiwan, je einen Tee und schlenderten gemütlich zurück zum Hostel.

So sieht Februar im Süden Taiwans aus.

Am nächsten Tag ging es weiter in Richtung Süden (für den Weg nutzten wir gemietete Motorräder, wobei Fan mich wieder mitnahm, da ich ja nicht fahren kann), einmal zum Strand, um ein wenig das Wetter zu genießen und nach einer kurzen Verschnaufpause weiter zum Kenting National Park, der wirklich groß und faszinierend war. Es war ein tolles Gefühl, inmitten der Natur zu laufen, und unterwegs dorthin (also sogar noch außerhalb des Parks!) trafen wir auf Affen! Leider waren sie zu schnell, um sie fotografieren zu können, aber faszinierend fand ich es trotzdem, da ich, glaube ich, noch nie Affen außerhalb von Zoos und dergleichen gesehen hatte.

Der Park erinnerte mich ein wenig an die Wildnis im Norden Okinawas, was ich interessant fand. Andererseits sind die Klimabedingen ja recht ähnlich und so weit entfernt sind Taiwan und Okinawa ja auch nicht. Abgesehen von einer Gruppe Chinesen, die sich laut über mich Ausländerin (was aber auch auf sie zutraf, duh) unterhielten, trafen wir auch kaum auf Leute. Da es sehr heiß und schwül war, war es ein wenig anstrengend, durch das Gebiet zu laufen, auch, weil es nicht gerade wenige Hügel und Treppen gab. Wir fanden auch zwei Höhlen, durch die wir wanderten (und vor denen ich nur ein klein bisschen Angst hatte) und in denen es erfrischend kühl war. Es gab auch einen kleinen Aussichtsturm, von dem aus man das Gebiet herrlich überblicken konnte, auch wenn man nicht viel mehr als Berge und Wälder sah.

Der südlichste Punkt Taiwans, ich war da!

Nach einigen Stunden kamen wir wieder heraus und machten uns auf den Weg noch weiter in Richtung Süden, so weit wie es ging. Dort angekommen, gab es einen kleinen Korridor umgeben von Bäumen, an deren Ende sich dann der südlichste Punkt Taiwans befand, schön mit Tafel und Touristen, und dahinter dem Meer. Ich muss sagen, ich fühle mich ein wenig besonders, am südlichsten Punkt diesen schönen Landes gestanden zu haben, haha!

Der Rückweg verlief ohne größere Probleme, wir machten noch in einer kleinen Stadt halt, wo wir zu Abend aßen und uns ein wenig den Nachtmarkt ansahen, dann ging es zurück zum Hostel, wo wir ein wenig mit den Katzen spielten und dann noch kurz in einer Bar vorbeischauten, um Cocktails zu trinken und Dart zu spielen, was wir alle nicht besonders gut konnten.

Dann war auch schon der letzte Tag im Süden herangebrochen und wir machten nur einen kleinen Ausflug zu einem Gedenkstein, der an eine Schlacht erinnerte, sowie zu einem alten okinawanischen Grab. Ich weiß zwar nicht, warum es in Taiwan stand, aber es war unverkennbar okinawanisch.

Diese süße Eule blickte uns aus einer rissigen Hauswand entgegen.

Dann brachten wir die Motorräder zurück, holten unser Gepäck und fuhren ein paar Stationen mit dem Zug, bis wir in einer anderen Stadt ankamen, deren Namen ich vergessen habe, aber in der es eine Art kleines Kunstmuseum gab sowie ein paar Häuser, die Kunstwerke und Ähnliches zierten. Das war ganz hübsch gemacht und da wir ohnehin noch Zeit für den nächsten Zug hatten, sahen wir uns das Ganze gleich noch an. Dann fuhren wir weiter hoch nach Takao, wo wir zu Mittag aßen und ein etwas größeres Kunstmuseum besuchten (der Eintritt war frei und da drin gab es so süße Miniaturhäuser!) und uns ein wenig die Stadt ansahen, ehe wir zurück zum Bahnhof gingen und dann mit dem Fernbus wieder zurück nach Taipeh fuhren, weil das bedeutend günstiger war als noch einmal den Shinkansen wie auf dem Hinweg zu nehmen. Dafür dauerte die Fahrt auch über fünf Stunden, aber der Bus war relativ leer und ich schlief die zweite Hälfte über sowieso. Die erste Hälfte der Busfahrt sah ich mir einen Film an, der leider ohne Ton und nur mit chinesischen Untertiteln lief, sodass ich mir eigene Dialoge ausdachte und überlegte, was wohl die Handlung war (ein kurzer Check im Internet später ergab, dass ich gar nicht so daneben gelegen hatte!).

Dann waren wir spät am Abend auch schon wieder in Taipeh angekommen, wo ich mich von Fans Kommilitonin verabschiedete und dafür bedankte, dass sie mitgekommen war, und wir dann zurück heimfuhren. Fans Eltern hatten Besuch und machten Karaoke, sodass ich als Exotin noch von allen begrüßt wurde (wobei eine Dame sogar schon einmal in Deutschland gewesen war!) und dann ging ich auch schon ins Bett, da ich sehr müde war und am nächsten Tag früh aufstehen musste, da mein Flug nach Okinawa bereits früh am Morgen war.

Leider konnte Fan nicht mit zum Flughafen kommen, aber er brachte mich wenigstens zur Bushaltestelle für den Shuttlebus, wo wir uns verabschiedeten. Da er ab April sein Masterstudium in Okinawa beginnt, hoffen wir, dass es diesmal nicht so lange dauert, ehe wir uns wiedersehen. Ich dankte ihm noch dafür, dass ich ihn erneut besuchen durfte und wir uns diesmal andere Ecken Taiwans angesehen hatten, dann kam auch schon der Bus (mit etwas Verspätung), sodass ich mich später am Flughafen ein wenig beeilen musste, aber es klappte alles und nur wenige Stunden später landete ich zu Hause, d.h. wieder in Japan, in Okinawa, wo ich mich halt auch auskenne 😉