Allen, denen ich noch nicht geschrieben habe, wünsche ich ein frohes neues Jahr! Ich hoffe, in Deutschland ist es nicht ganz so arg kalt, ich zittere und bibbere seit gefühlt zwei Wochen ununterbrochen. Und dass ich mir über die freien Tage eine deftige Erkältung zugezogen habe, macht es nicht besser…
Dennoch sind einige schöne Dinge in den vergangenen Tagen geschehen, auf die ich eingehen möchte. Zunächst einmal die größte Veränderung: Ich bin umgezogen! Yay!
Seit dem 5. Januar wohne ich nun in einer kleinen, aber feinen Wohnung relativ zentral in Kyoto und nur 15-20 Gehminuten von der Uni entfernt. Kein Vergleich zum Wohnheim!
Ich bin mit dem Einrichten noch nicht ganz fertig, aber immerhin ist es schon ziemlich wohnhaft und meine ganzen Sachen habe ich mittlerweile auch alle hier. Am Mittwoch geht’s ins Rathaus, um mich umzumelden, und dann bin ich offiziell Einwohnerin von Kyoto, hurra!
Die Wohnung ist um Einiges größer als mein Wohnheimszimmer; zwar besteht sie auch nur aus einem Raum (plus Bad natürlich, versteht sich), aber sie ist insoweit möbliert und Alltagsgegenstände wie Wasserkocher, Töpfe, Pfannen, Geschirr, Mikrowelle, Kühlschrank, Spiegel und sogar Shampoo sind auch vorhanden. Ich habe sogar Handtücher bekommen, die ich aber eher zum Wischen der Fenster benutze, da sie jeden morgen regelmäßig beschlagen… Interessanterweise habe ich auch einen Fernseher da, den ich zwar noch nicht angeschaltet habe, aber das werde ich definitiv die Tage mal machen, um mit sinnfreien japanischen Sendungen meine Sprachkenntnisse zu vertiefen.
Ich würde sagen, für die kommenden neun Monate bin ich bestens ausgestattet. Ich wollte mir noch ein kleines Regal kaufen, damit ich meine Bücher und Unterlagen unterbringen kann, aber das hat noch ein wenig Zeit.
Das Beste ist jedoch das Internet. Endlich wieder richtiges Internet, das schnell genug ist, Beiträge im Blog zu schreiben – ja, ohne Witz, im Wohnheim habe ich jedes Mal über das Handy getethert, da ich sonst nichts hätte schreiben können. Besonders das Hochladen von Fotos hätte ich vergessen können… einfach nur frustrierend.
Wie bereits in meinem letzten Beitrag geschrieben, war ich über die freien Tage in Kanazawa, worauf ich aber erst im nächsten Beitrag eingehen möchte. Zuvor möchte ich nur ein paar Worte zu unserer Weihnachtsfeier im Obaku-Wohnheim verlieren, die auch ziemlich schön war:
Da Heiligabend Sonntag war und wir daher keine Uni hatten und ein Großteil von uns sich vorgenommen hatte, Montag zu schwänzen, sprachen wir ab, uns um 22 Uhr abends im Gemeinschaftsraum zu versammeln, um ein wenig gemeinsam zu feiern. Dafür brachte jeder etwas zu essen mit, das er selbst gemacht hatte. Da ich meine Kochutensilien bereits eingepackt hatte, konnte ich nichts machen und kaufte stattdessen eine Weihnachtstorte für alle. Aber auch so hatten wir mehr als genug Essen, diverse Reisgerichte, leckeres gebratenes Hähnchenfleisch und eine Fülle an Soßen, die man ausprobieren konnte. Gute Laune war auch reichlich vorhanden, sodass es eine sehr schöne Feier war. Auch nach dem Essen wollte keiner so richtig hoch, sodass wir noch bis 4 oder 5 Uhr morgens unten saßen, uns unterhielten, Uno spielten und Montagsmaler mit Filmen und Serien. Es war ein großer Spaß und ich bin froh, diese netten Leute um mich gehabt zu haben! Auch als ich mich verabschiedete, nahmen wir uns vor, demnächst noch was in Kyoto zu unternehmen.

Tja, und am 28. dann hieß es tschüß, Obaku. Da ich Mittwoch fertig zusammengepackt hatte und meine Sachen auch untergestellt waren bei zwei Kommilitonen, brauchte ich nach der Uni nur noch einmal durchwischen und konnte meinen Schlüssel abgeben. Meine letzten Lebensmittel und Dinge wie Waschpulver etc., die ich nicht mitnehmen konnte, verschenkte ich, dann ging es mit dem großen Rucksack auf nach Kyoto, wo ich bei Daria im Wohnheim übernachten konnte, ehe wir am Freitag nach Kanazawa fuhren. Doch dazu mehr im nächsten Beitrag! Dann auch mit vielen Fotos, versprochen!