Nach einer kleineren Pause geht es dann auch weiter mit Okinawa, der sonnigsten, südlichsten und nun einmal schönsten Präfektur Japans 🙂
Das Beste war, dass es im Februar noch nicht so heiß, sondern „nur“ warm bei vielleicht 20 Grad ist. Sehr angenehm, wenn überall sonst noch Winter herrscht, aber auch nicht zu heiß. Gerade richtig also!

Mein Flug ging ziemlich früh, dementsprechend kam ich gegen Mittag dann auch schon in Naha, Okinawas Präfekturhauptstadt, an und machte mich nach einem schnellen Mittagessen (Sandwiches!) dann auch gleich auf in Richtung Hostel, das diesmal an einem Ende der Kokusai-dôri (der laaangen Straße) lag, in deren Umgebung ich mich ja schon recht gut auskenne und wo ich auch gleich den Rest des Tages verbrachte, durch die Läden schlenderte, Fotos machte und schaute, was sich so alles in den zwei Jahren verändert hatte (was – bis auf ein geschlossenes Kaufhaus – gar nicht so viel war – in Okinawa steht die Zeit nun einmal fast still!). War das bis hierhin nur ein Satz? Oje.
Am folgenden Tag traf ich mich dann mit Yuriko, meiner Tandempartnerin von damals, zum Mittagessen, und wir quatschten und plauderten eine ganze Weile, da es doch viel zu erzählen gab. Anschließend spazierten wir noch ein wenig durch die Straßen (und das Pokémon-Center) und am Abend kamen noch ihre Eltern dazu, da ihre Mutter mich auch gerne wiedersehen wollte. Sie freuten sich sehr über den taiwanischen Ananaskuchen, den ich mitgebracht hatte. Für mich hatten sie eine süße Teedose mit Katzenmotiv, für welche ich mich selbstverständlich auch bedankte. Dann luden sie mich noch zum Abendessen in einer Okinawa-Bar ein, also mit lecker okinawanischen Essen und was so dazu gehört. Es war richtig lecker und sehr schön, ein wenig die Erinnerungen aufleben zu lassen. Ich traf Yuriko noch einmal ein paar Tage später, wo wir zusammen in ein Katzencafé gingen und zum Friseur, da ich mir unbedingt die Haare schneiden lassen musste.
Ich konnte noch einige weitere Leute treffen, unter anderem Yasuha, welche ein Jahr in Düsseldorf studiert hatte, sowie Mutsumi aus dem eisa-Club, die mittlerweile fertig mit dem Studium ist und am Flughafen Naha arbeitet. Leider schaffte ich es nicht mehr, den Rest des Clubs zu treffen, aber ich versprach, im Sommer noch einmal wiederzukommen und dann würden wir uns alle noch einmal wiedersehen.

Ansonsten unternahm ich noch ein paar größere und kleinere Ausflüge alleine, so zum Beispiel zum Seifa-Utaki, einem kleinen Ort in der Nähe von Nanjo auf Okinawa, der von den Bewohnern als heiliger Ort verehrt wird. Gefühlt fuhr nur einmal alle zwei Stunden ein Bus dorthin, was auf dem Hinweg kein Problem war, auf dem Rückweg aber bedeutete, dass ich (da ich den Bus natürlich auch nur um wenige Minuten verpasst hatte – ich konnte die Haltestelle nicht finden!) eine ganze Weile zu Fuß herumlief, ehe ich den nächsten Bus nehmen konnte.
Dennoch war es richtig interessant, sich diesen Ort anzusehen. Es war natürlich wieder schön viel Natur mit Wäldern (aber auch Strand) und natürlich ein paar (chinesischen) Touristen.
Auf dem Rückweg kaufte ich mir bei einem Straßenhändler noch ein kleines Bildchen, das er aus Sand gemacht hatte und auf dem eine Hibiskus-Blüte abgebildet ist, die Blume Okinawas. Mit ihm plauderte ich dann auch noch ein bisschen über Okinawa, meine Zeit dort, Japan im Allgemeinen und machte mich dann auf den Rückweg – wie schon erwähnt zunächst zu Fuß, da mein nächster Bus erst nach zwei Stunden fuhr. So lief ich über eine Straße an der Küste entlang bis hin zu einer verschlafenen kleinen Ortschaft, in der ich kaum einen Menschen sah und nahm von dort den Bus, der mich zurück nach Naha brachte, wo das Leben tobt.
Ein weiteres Highlight für mich war, dass ich auch meine nette Klassenlehrerin, ihren Lebensgefährten sowie einen ehemaligen Kommilitonen, der mittlerweile in Okinawa lebt, wiedertreffen konnte. Wir hatten viel zu reden und zu berichten, sie fragte mich, wie mir Kyoto so gefiel (da sie selbst auch aus Kyoto kommt) und wie die Uni so ist. Dann redeten wir auch über das Studium auf Okinawa, was sich so geändert hatte und die Ryûkyû-Uni an sich. Es war ein sehr schöner Abend und ich freue mich sehr, dass ich sie wiedertreffen konnte, und will versuchen, vor meiner Rückkehr noch mindestens einmal nach Okinawa zu fliegen, damit ich sie alle wiedersehen kann. Besonders den eisa-Club möchte ich gerne wiedersehen; Mutsumi und ich hatten sogar überlegt, mit allen einen kleinen Ausflug in den Norden der Insel zu machen – mal schauen, ob es klappt!

Allgemein fand ich sehr schön, wieder einmal auf Okinawa zu sein – ich fühle mich dort immer so schön entspannt und heimisch. Es gibt keine Hektik, da jeder seinem eigenen Tempo folgt, und es kann unheimlich schön sein, abends bei angenehmen Temperaturen einfach durch die Straßen zu schlendern und Straßenmusikern zuzuhören, die ihre Künste zum Besten geben. Die Bewohner Okinawas sind unheimlich nett und auch hilfsbereit, es ist so einfach, ins Gespräch zu kommen und das wird wohl auch immer ein Grund dafür sein, weshalb ich Okinawa so gerne mag und immer wieder dorthin zurückkehren werde – auch wenn ich manchmal schon fast melancholisch werde, wenn ich an die Uni denke oder an einem Ort vorbeikomme, wo ich vor all der Zeit schon einmal war.
Nach einer Woche ging es dann auch schon wieder zurück für mich, zurück nach Kyoto, wo mich dann auch Steffi kurz besuchen kam. Sie hatte ein Jahr lang Working Holiday in Japan gemacht und flog nun wieder zurück. Ich hatte sie vergangenes Jahr im September in Tokyo getroffen und es war schön, sich noch einmal wiederzusehen. Wir unternahmen unter anderem einen Ausflug zum Fushimi-Inari-Schrein (der mit den vielen Toren) und nach Kurama im Norden von Kyoto. Allgemein gab es noch viele Ausflüge und Reisen, schließlich waren die Semesterferien noch lange nicht vorbei, aber darauf gehe ich dann in einem späteren Beitrag ein 😉