Da der 3. November in Japan ein Feiertag ist (Tag der Kultur), hatten wir ein wenig Zeit, einen Streifzug durch Kyoto zu unternehmen – hier gibt es eben so viele schöne Ecken, man hat immer etwas zu tun!

Im Internationalen Center von Kyoto gab es ein kleines Fest, bei dem es Essensstände mit Essen aus verschiedenen Ländern gab – und wo es Essen gibt, sind Austauschstudenten nicht fern. So traf ich mich am Vormittag mit einigen anderen Leuten dort, um ein wenig über das Fest zu streifen und hier und da zu naschen. Besonders angetan haben es mir Frühlingsrollen mit Banane – schmeckt besser, als es klingt. Da es uns aber irgendwann zu langweilig und zu voll wurde, beschlossen wir, uns vom Fest zu entfernen und uns ein wenig weiter in der Gegend umzusehen – nicht jedoch, ohne vorher von drei japanischen Schülern auf Englisch angesprochen zu werden, die wohl irgendwelche Fragen an Ausländer für die Schule stellen sollten. Größtenteils waren es Fragen, was einem an Japan gefiel, was man sich als Tourist wünschen würde…wir plauderten ein wenig mit ihnen und machten uns danach auf zu einem nahegelegenen Tempel. Aufgrund des Feiertages war er zwar geschlossen, aber ein netter Herr in der Nähe schloss für uns auf, sodass wir ihn uns anschauen konnten. Vielen Dank, sehr nett! Freut mich, dass er uns genug Vertrauen entgegenbrachte, dass wir keinen Unfug anstellen würden. So hatten wir den Tempel für uns, sahen uns ein wenig um, bedankten uns beim Hinausgehen bei dem Herren und machten uns weiter auf, weitere Sehenswürdigkeiten (= Tempel und Schreine) aufzusuchen.
Am Abend beschlossen wir, den Tag gemütlich ausklingen zu lassen und setzten uns an den Kamogawa (der Fluss, der durch Kyoto fließt) und plauderten ein wenig, bis es zu spät wurde und sich jeder auf den Heimweg machte. Insgesamt ein echt entspannter und schöner Tag!

Am darauffolgenden Sonntag beschlossen Samy aus der Schweiz und ich, uns einmal auf nach Osaka zu machen. Ich bin ja nicht so der größte Osaka-Fan, aber Osaka und Kyoto sind einfach komplett unterschiedlich, was die Szenerie angeht, sodass ein kleiner Tapetenwechsel gar nicht mal so verkehrt sein mag. Da es das Wetter gut mit uns meinte, konnten wir quasi den ganzen Tag durch die Stadt streifen und uns einige Sehenswürdigkeiten anschauen. Eigentlich hatten wir auch zum Umeda Sky Building gehen wollten, aber dann war es uns doch zu teuer, sodass wir doch noch ein wenig durch die Stadt spazierten und uns nebenbei verliefen (ups) und fast schon am Hafen rauskamen. Glücklicherweise ist Google Maps zuverlässig und wir fanden wieder einen Weg zurück zum Bahnhof, ehe wir uns auf den Rückweg nach Kyoto machten.
Abgesehen vom Flughafen war das dieses Jahr schon das dritte Mal, dass ich in Osaka war. Das zweite Mal war, als ich einmal auf dem Heimweg im Zug einschlief und aus Versehen zu weit fuhr, haha…

Die restlichen Tage verbrachte ich mit Uni, weiteren Tests und wenig spannenden Unternehmungen. Mittwoch wollte ich mich ein wenig mehr in Uji umschauen und beschloss, mich mal auf eigene Faust auf den Weg zu machen – zwar regnete es, aber davon wollte ich mich nicht abhalten lassen (außerdem mag ich Regen ja). In Uji steht nämlich ein Weltkulturerbe, der sogenannte Byôdô-in, ein gigantischer Tempel, der nebenbei auch (in verkleinerter Form ;)) die 10-Yen-Münze ziert. So ein Bauwerk will ich mir natürlich nicht entgehen lassen uns so ging es auf nach Uji, immer den Touristen und den Matcha-Farben nach (Uji ist außerdem berühmt für seinen grünen Tee). Neben dem Tempel gab es auch noch ein kleines Museum zu entdecken sowie eine kleine Fläche Garten, was ich wirklich schön fand. Aufgrund des Wetters konnte ich nicht soo schöne Fotos machen, aber das macht nichts, da ich auf jeden Fall noch einmal bei Sonnenschein herkommen möchte (so weit ist es nun auch nicht). Ich verbrachte den Rest des Tages in einem Café und machte Aufgaben für die Uni, ehe ich mich auf den Rückweg machte.
So ging dann auch diese Woche vorbei und erneut habe ich ein wenig was gesehen und unternehmen können. Es tut gut, einfach was tun zu können und immer wieder Neues zu entdecken. Auch am Freitag fand hier (wurde auch Zeit) endlich einmal eine Willkommensfeier in unserem Wohnheim statt, auf die ich aber gerne im nächsten Beitrag eingehen möchte 🙂
Im Übrigen dürfte aufgefallen sein, dass ich das Header-Bild ausgetauscht habe. Das alte war eigentlich nur ein Lückenfüller und mir war einfach nach Abwechslung 😉