Das Hotel-Wlan ist gut, zumindest gut genug, einen ersten Blogeintrag zu wagen 😀
Aktuell befinde ich mich in Japans Hauptstadt Tokyo, nun mittlerweile zum vierten Mal. Zwar ist Tokyo nicht unbedingt meine Lieblingsstadt, aber als erster Anlaufsort lohnt es sich allemal (außerdem findet hier in ein paar Tagen die Tokyo Game Show statt…)
Aber schön der Reihe nach.
Montag ging es früh los – bzw. noch genauer bereits am Sonntagabend schon. Schließlich waren zwei liebe Menschen so nett, mich samt Gepäck da zum Flughafen zu bringen, damit wir die Koffer bereits beim Vorabend Check-in abgeben konnten. Damit hatte ich Montag dann eine Sorge weniger. Vielen Dank, Tim und Mirjam! Das hat mir echt so Einiges an Zeit und Kopfzerbrechen gespart, denn die Schlange am Lufthansa-Schalter war am Montagmorgen nicht gerade kurz. Ich wundere mich immer noch, wie ich den Koffer ohne Kofferwaage auf nur knapp unter 23 Kilo brachte. Und wieso mein Trekkingrucksack leichter war als mein Handgepäck…^^“
Auch ein Dankeschön geht an Max, welcher uns am Montag kurz vor 8 Uhr freundlicherweise mit dem Auto zum Flughafen gebracht hat, um mich zu verabschieden und damit ich zwei Stunden vor Abflug da sein konnte. Danke sehr!

Obwohl es sich bei meinem ersten Flug um einen Inlandsflug nach Frankfurt handelte, wollte ich so früh da sein, da es am Flughafen Düsseldorf aufgrund von Personalmangel wohl zu Verzögerungen bei der Sicherheitskontrolle kommt. Und tatsächlich – nachdem ich mich von allen verabschiedet hatte – musste ich dann geschlagene 40 Minuten warten, ehe ich durch die Kontrolle durch war. Die Familie mit den quengelnden Kindern vor mir machte es nicht angenehmer. Aber irgendwann war ich auch da durch, konnte mir eine vollkommen überteuerte Flasche Wasser kaufen und setzte mich dann am Gate hin, um zu warten. Dummerweise hatte der Flug dann auch noch eine ganze Weile Verspätung (auch wenn die 30 Minuten Flugzeit ein purer Witz waren), sodass meine Umstiegszeit in Frankfurt dann nicht ganz so entspannt verlief. Aber irgendwie klappte es doch mit dem Anstehen, der Passkontrolle und allem drumherum (ich konnte mir sogar noch einen Hotdog kaufen!) und es ging los in Richtung Heimat Japan (zweiter) Heimat. Der Flug verlief vollkommen ruhig, nicht einmal größere Turbulenzen gab es. Dazu kamen wir noch eine gute halbe Stunde früher als geplant in Osaka an. Der Sitz neben mir war auch noch frei, sodass ich mich da ein wenig ausbreiten konnte; den älteren Herren am Gang schien das nicht zu stören.
Viele fragen sich, wie man 10 oder 12 Stunden Flug überbrückt, was man in der Zeit so macht…Ganz ehrlich: Ich habe nur ein wenig 3DS gespielt, einen Film (The Circle) geschaut und danach größtenteils vor mich hin gedöst, jedoch ohne richtig schlafen zu können. Dementsprechend müde war ich dann nach meiner Ankunft in Osaka – aber Zeit zum Ausruhen hatte ich nicht, ging es doch noch am gleichen Tag weiter nach Tokyo (außerdem war in Japan gerade der Tag angebrochen und ich wollte meinen Schlafrhythmus nicht noch mehr durcheinander bringen als er ohnehin schon war).

Die Einreiseformalitäten waren auch flott erledigt und ich bekam sogar schon meine neue shiny Residence Card, welche mir hier als Ausweis dient. So muss ich nicht ständig mit dem Reisepass herumlaufen und kann zeigen, dass ich tatsächlich in Japan wohne. Ha!
Zwar ziehe ich erst Ende des Monats ins Wohnheim in Kyoto ein, aber das muss ja nicht jeder wissen…^^ Außerdem habe ich sowieso zwei Wochen Zeit, meine Adresse im Rathaus bestätigen zu lassen.
Die Wartezeit überbrückte ich zunächst gemeinsam mit einem Mädchen aus Heidelberg, das ich zuvor in der Schlange hinter mir entdeckt hatte und ansprach, weil sie ebenfalls Deutsche war (was an dem Reisepass in ihrer Hand leicht zu erkennen war). Sie kam von der Uni Heidelberg und würde nun für ein Jahr in Osaka studieren. Auch sie war Masterstudentin und bereits das zweite Mal zum Studieren in Japan. Wir unterhielten uns ein Weilchen und frühstückten, während sie versuchte herauszufinden, wie sie vom Flughafen zu ihrer Uni kam, dann verabschiedeten wir uns und ich machte mich auf, Geld für das Hotel abzuheben und mir eine japanische Prepaid-Sim-Karte zu besorgen, damit ich auch außerhalb des Flughafens mit der Welt verbunden bin. Sobald ich aber im Wohnheim bin, hole ich mir einen Vertrag, da das auf Dauer günstiger ist…

Ein Weilchen schlenderte ich durch den Flughafen, warf meine beiden Konbini-Plastiktüten, die ich irgendwie schon erhalten hatte (dabei hatte ich nur zwei Onigiri und einen Kaffee gekauft…typisch Japan), weg und ging dann zum ANA-Schalter und fragte höflich nach, ob es möglich wäre, bereits früher nach Tokyo zu fliegen, falls auf einem vorherigen Flug noch Plätze frei waren. Der Herr am Schalter sah nach und bot mir einen Flug um 14:10 Uhr, also über eine Stunde eher als geplant, an. Ich dankte ihm und konnte dann auch sogleich einchecken. Meinen Koffer hatte ich durch cleveres Umpacken auf exakt (!) 20 Kilo, also die Obergrenze für japanische Inlandsflüge, gebracht – ganz ohne Kofferwaage. Ich muss ein Genie sein.
Zahlen musste ich dann nur ein klein wenig für meinen Trekkingrucksack, aber umgerechnet 18 Euro (der Herr drehte irgendetwas, damit ich günstiger wegkam, vielen Dank dafür!) sind glaube ich durchaus verkraftbar.
Was mir übrigens bereits während meines Aufenthalts am Flughafen Kansai aufgefallen ist und mich sehr gefreut hat: Mein Japanisch scheint doch gar nicht so eingerostet zu sein wie befürchtet. Sowohl bei der Einreise als auch dem Sim-Karten-Kauf konnte ich ohne größere Probleme mit den Mitarbeitern Japanisch sprechen und verstand auch alles, was sie sagten. Sie schienen auch kaum verwundert, dass ich Japanisch sprach, teilweise wurde ich auch direkt auf Japanisch angesprochen. Erweckte ich etwa den Anschein, Japanisch zu können? Vielleicht würde das mit dem Studium ja doch etwas werden, hehe.
Auch so fühlte ich mich sofort einfach nur wohl und wusste genau, was ich wo finden würde. Einfach ein tolles Gefühl.
In Tokyo angekommen, machte ich mich gleich auf zu meiner Unterkunft in Asakusa, da ich hier bereits einige Male gewesen bin und mich daher einigermaßen hier in der Gegend auskenne oder zumindest weiß, wie ich wo hinkomme.

Tja, und nun bin ich also hier. Die nächsten Tage werde ich also in einem Kapsel-Hotel in Tokyo verbringen, ehe es am 28. nach Kyoto geht. Ich habe mir keine allzu großen Pläne für Tokyo gemacht und schaue einfach, wo mich meine Füße hintragen. Irgendwie will ich nach all dem Stress der letzten Wochen einfach mal entspannen und mir was Gutes tun, bevor es dann mit dem Studium hier losgeht. Merkwürdigerweise habe ich auch keinen Jetlag, ich habe bloß ziemlich viel Schlaf nachholen müssen (etwa 10 Stunden vielleicht?), aber jetzt bin ich wieder topfit und alles ist super hier!
Über meine Erlebnisse in Tokyo (denn rausgehen werde ich sicherlich!) werde ich dann aber ein anderes Mal berichten, denn der Beitrag ist schon recht lang geworden. Daher nur als kurze Info an alle, dass ich gut angekommen bin, ich mich wohlfühle, gesund bin und mich bis auf das furchtbar schwüle Wetter (jaja, in Tokyo herrscht ein heißer Sommer – erinnert irgendwie schon an Okinawa) über nichts beklagen kann!